SPIEGEL ONLINE ruft mit einem symbolträchtigen Bild zum Kampf auf: Zum sog. „Klassenkampf“. Also zum Kampf „Volk gegen Volk“.
Eine „Solidargemeinschaft“ solle den „neoliberalen“ Kräften Einhalt gebieten. „Neoliberal“? Was bedeutet dies eigentlich? Das ist doch, ähnlich wie der Begriff „Klientelismus“, nur eines von vielen Modewörtern, das entwickelt und geprägt wurde, um das heutige Logentum als führende politische und gesellschaftliche Kraft zu vernebeln und die Verantwortung für die vielen Probleme undefinierbaren Kapitalkräften in die Schuhe zu schieben. Dabei sind die Logen alles andere als neoliberal. Geht es in den Kirchen etwa liberal zu? Oder in den sog. „neureligiösen Sekten“? Und dies sind Gruppierungen der Logen. Dort geht es doch nicht liberal zu, sondern strenger als beim Militär. Den sog. Liberalismus hat es noch nie in lebhafter Form gegeben. Erst die Dynastien der Könige und Kirchen, heute die uneingeschränkte Macht der Logen (vgl. The Oligarchy – Verstehen Sie noch, worum es geht?). Da bleibt kein Spielraum für Libertäres, sondern lediglich für streng organisierte und hierarchisch gegliederte „Männer- und Frauenclubs“ an allen Hebeln der Gesellschaft (vgl. SPIEGEL ONLINE sieht sich genötigt, über die Freimaurer zu desinformieren).
Mit Begriffen wie „Gender“ etc. soll Liberalismus suggeriert werden. Tatsächlich entstehen solche Begriffe und Debatten, um Lager zu schaffen. Aber auch, um politische und gesellschaftliche Ziele besser umsetzen zu können, während die sog. „moderate Masse“ dazu schweigt.
Das Volk möge somit endlich „kämpfen“. Dieses jedoch möchte jenes nicht unbedingt tun. Es bereitet den Medien und der Politik ersichtlich große Mühe, das Volk aufzuwiegeln und aufeinander zu hetzen. Die meisten Menschen wollen Frieden für sich und ihre Familie haben. Die Gestaltung der Freizeit genießt heute einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung. Mal ehrlich? Wer hat denn noch Lust auf seine Arbeit und die damit verbundenen Zwänge wie Anwesenheitspflichten, Gehorsam, Steuern und Abgaben etc.? Nichts da! Heute wird gearbeitet, um daneben die Freizeit ausfüllen zu können, die man dank der technischen Errungenschaften inzwischen hochmodern organisieren und ausführen kann. Der digitale Freizeitbegleiter ist stets griffbereit. Freizeitaktivitäten boomen. Der Alpinismus boomt. Das Tauchen boomt. Ebenso das Surfen oder Biking. Outdoor-Aktivitäten boomen. Auch das Reisen boomt, und viele Feste werden gefeiert. Und das füllt die allermeisten Menschen neben der häufig recht eintönigen Arbeit aus, so dass diese keine Lust auf einen sog. „Klassenkampf“ besitzen. Und diejenigen, die sich oder ihre Familie kaum mehr ernähren und finanzieren können, haben ganz andere Sorgen als in einen „Klassenkampf“ zu ziehen gegen sog. „neoliberale“ Kräfte. Sollen etwa alleinerziehende Mütter den internationalen Konzernen „den Krieg erklären“? Es soll jedoch ganz bewusst Unfrieden in der Gesellschaft entstehen, da von Konflikten zwischen Menschen politisch profitiert werden soll. Und dieser Unfrieden soll sich gegen künstliche Feindbilder richten, die mit erfundenen Begriffen zurechtgestutzt werden.
Und ganz scheinheilig heißt es dann bei SPIEGEL ONLINE am selben Tag: „Lädierte Streitkultur – Wir schweigen die Demokratie zugrunde“. Erst brachten die Logen die Menschen zum Schweigen, damit es keinen Widerstand aus der Bevölkerung gibt. Und heute sollen die Menschen wieder ihren Mund aufmachen dürfen? Ähnlich wie hier auf diesem Blog? Wirklich?
Aussagen in den Medien wie „Wo bleibt der Klassenkampf?“ oder „Wir schweigen die Demokratie zugrunde“ oder „Finsternis nach Merkel“ oder „Europa ist am Weg in einen Albtraum“ etc. lassen durchaus Bestrebungen erahnen, die auf einen Systemwechsel hinarbeiten: Und in der Tat macht es derweil den Anschein, dass das heutige System bzw. die „EU-Epoche“ nach den beiden Weltkriegen nur Mittel zum Zweck war: Spiel das Drehbuch … damals wie heute! Und dass Freizeitaktivitäten boomen, wie oben beschrieben, dürfte zeigen, dass sich viele Menschen längst gedanklich abgewendet haben von diesem politischen System und stattdessen andere Herausforderungen suchen. Und dass viele in ihrem gesellschaftlichen Dasein schlichtweg „unterfordert“ sind, demonstriert wohl auch der hohe Alkoholkonsum. Ebenso die Zunahme von „Extremsportarten“. Dabei müssen sich Menschen selbst dasjenige beweisen, das ihnen die Gesellschaft nicht gibt, wie z.B. Anerkennung, Lob und Respekt. Und das machen diese Extremsportler freiwillig bis an ihre Grenzen heran und sogar darüber hinaus, wie es die vielen Unfälle beim Alpinismus oder Freitauchen beweisen. Der sog. „Mount Everest“ oder der „Grund des Meeres“ als Hürde in einem selbst?
Auch der beim „Kampfaufruf“ von SPIEGEL ONLINE verwendete Begriff der „Solidargemeinschaft“ ist äußerst zwiespältig. Zum einen hat die Historie deutlich gezeigt, dass dieser Solidaritätsgedanke je nach gesellschaftlichem Zeitgeist und politischen Zielen verwendet wurde, um die gewünschte Ordnung strukturell durchzusetzen und in den Köpfen der Menschen zu rechtfertigen und zu etablieren. Nicht umsonst hatte dieser Begriff eine Schlüsselrolle in der Ära der ehemaligen DDR eingenommen. Und auch Hitler oder Stalin hatten von Solidarität gesprochen. Allein mit Begriffen lässt sich Harmonie zwischen Menschen nicht erschaffen. Dazu benötigt es deutlich mehr. Zudem spalten derartige Begriffe die Gesellschaft, da es immer einen Teil geben wird, der sich nicht solidarisch verhält. Und exakt dieses Double namens „solidarisch und unsolidarisch“ hat zu vielen Konflikten bis hin zu Bürgerkriegen und sonstigen Kriegsereignissen geführt. Und mit Kriegen ist es ähnlich wie mit einem über Wasser in Not geratenen Hubschrauber. Dieser trudelt oft eine zeitlang, und den Absturz nimmt man gewöhnlich erst richtig wahr, wenn der Hubschrauber in das Wasser fällt. Dann ist es jedoch meist zu spät, da man unter diesem Schock – und erst recht bei kaltem Wasser – nicht lange genug den Atem anhalten kann, um aus der Kabine an die Wasseroberfläche zu gelangen. Und genauso kann es nach einem politischen und gesellschaftlichen Trudeln, das eine zeitlang dauern kann, plötzlich zu einem unaufhaltsamen Krieg kommen, bei dem der Atem vieler Menschen stockt. Und hinterher fragt man sich dann häufig, wie es hierzu kommen konnte. Zum Beispiel durch Begriffe, mit denen Politik und Medien um sich schlagen. Um destruktive und insbesondere feindselige Emotionen bei der Bevölkerung hervorzurufen.
„Lädierte Streitkultur“? „Wir schweigen die Demokratie zugrunde“? Ausgerechnet das sagt der freimaurerische SPIEGEL? In Frankreich, einem Kernland der EU, darf man nicht einmal das Wort „francmason“ (Freimaurer) aussprechen, ohne Gefahr zu laufen, deshalb verhaftet zu werden. Hier sprechen eigene Erfahrungen mit den sog. „Demokratien“ in Deutschland und Frankreich, die vor allem friedliche Menschen bekämpfen (vgl. letzter Beitrag). Da sog. „Pazifisten“ nicht in das System passen. Deshalb ist dieser Begriff auch eher negativ belegt und gegen die Leistungs- und Ordnungsgesellschaft bezogen, womit wir wieder bei den Begrifflichkeiten angekommen wären, welche die Menschheit (noch) prägen.