Eine Kuh gibt nur Milch, wenn sie ein Kälbchen bekommt. Weil die Milch für den Menschen genommen wird, werden die Kälber gleich nach der Geburt ihren Müttern weggenommen. Die weiblichen Kälbchen werden zu Milchkühen aufgezogen, die männlichen Kälbchen werden drei bis sechs Monate lang gemästet, bis sie im Schlachthof enden. Doch auch ihre Mütter, die sie nie kennen gelernt haben, werden nicht sehr alt: Eine Milchkuh wird durchschnittlich im Alter von vier bis fünf Jahren geschlachtet. Jedes Glas Milch unterstützt somit nicht nur das Leid der Kühe für die Milchproduktion, sondern auch direkt die Kalbfleisch-Industrie.
»Wegwerfkühe«: im Alter von 4 bis 5 Jahren zum Schlachter
In Deutschland werden 4,2 Millionen Milchkühe gehalten. Pro Jahr werden rund 28,6 Milliarden Liter Milch produziert. Damit ist Deutschland ist der größte Milchproduzent in der EU und der fünftgrößte der Welt. Heutzutage gibt eine Milchkuh in Deutschland im Durchschnitt 18,16 Liter Milch am Tag. Früher waren es täglich etwa 8 Liter – das ist in etwa die Menge, die ein Kälbchen braucht, um heranwachsen zu können.
1951 gab eine Kuh durchschnittlich 2.600 Liter Milch im Jahr. 1980 waren es bereits 4.548 Liter und 1998 ganze 5.750 Liter. Heute liegt die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh über 8.000 Liter. Eine »Spitzenkuh« kommt auf bis zu 19.700 Liter Milch pro Jahr.
Durch gezielte Züchtung hat sich der Euter auf das 10-Fache vergrößert. Übertragen auf die Brust einer Frau wird die ganze Perversität deutlich. Die dermaßen überzüchteten Tiere mit einer völlig unnatürlichen Milchleistung sind besonders krankheitsanfällig. So leiden viele Milchkühe an Mastitis, einer schmerzhaften Entzündung des Euters. Eiter und Bakterien landen auch in der Milch. Mastitis gehört zu den häufigsten Gründen, warum Kühe vorzeitig geschlachtet werden.
Kühe werden kurz nach Vollendung ihres ersten Lebensjahrs künstlich befruchtet. Nach neun Monaten bringt die Kuh ihr erstes Kalb zur Welt. Nach der Geburt des Kalbes gibt sie 10 Monate lang Milch. Sobald der Östrus der Kuh wieder beginnt, wird sie erneut künstlich befruchtet. Im Alter von etwa 3 Jahren bringt sie ihr zweites Kalb zur Welt und gibt wieder 10 Monate lang Milch. Viele Milchkühe sind bereits jetzt völlig ausgezehrt von der völlig unnatürlichen »Milchleistung«.
Mit 5 Jahren wäre die Kuh ausgewachsen. Doch bis dahin ist ihre »Nutzungsdauer« schon abgelaufen: Das Leben der Milchkühe geprägt von Enge, Dunkelheit, Dauerschwangerschaft und Schmerzen endet im Alter von 4 bis 5 Jahren im Schlachthaus. Verglichen mit dem Alter eines Menschen, würde es sich um ein etwa 15-jähriges Mädchen handeln. Da eine Kuh erst nach zwei Aufzuchtjahren ein Kalb zur Welt bringt, geben Kühe heute im Durchschnitt gerade noch etwas mehr als zwei Jahre lang Milch. Sie sind zu Wegwerfkühen geworden.
Der Zusammenhang zwischen Milch und Kalbfleisch
Die Kälbchen werden ihren Müttern bereits ein oder zwei Tage nach der Geburt weggenommen, damit sie die Milch nicht »wegtrinken«. Die Kleinen haben natürlich Angst und sehnen sich verzweifelt nach ihren Müttern. Kuh und Kälbchen schreien oft tagelang nacheinander.
Die weiblichen Kälbchen werden entweder sofort geschlachtet oder für die Milchproduktion aufgezogen, um das gleiche Schicksal zu erleiden wie ihre Mütter.
Die männlichen Kälbchen werden zur Produktion von Kalbfleisch gemästet. Sie werden in enge Kälberboxen gesperrt, in denen sie sich kaum bewegen können. Bei einer Gruppenhaltung sind 1,5 Quadratmeter pro Kalb vorgeschrieben. So wird der Profit wird maximiert. Statt der Muttermilch bekommen die Kälber Milchaustausch, eine fette weiße Brühe, von der sie ein Kilo pro Tag zunehmen. Obwohl sie von Natur aus bekanntlich reine Pflanzenfresser sind, werden sie oft mit Tiermehl aus toten und zermahlenen Fischen gefüttert. Sie stehen auf Spaltenböden über ihrem eigenen Kot. Der Gestank ist entsetzlich. Die Spaltenböden führen zu schmerzenden Füßen bis hin zu Verformungen. Viele Kälber leiden an Durchfall, Lungenentzündungen und Lahmheit.
Etwa 10 Prozent der Kälber sterben in den ersten Lebenswochen. Die anderen werden im Alter von drei bis sechs Monaten per Tiertransport in den Schlachthof transportiert. Die Milchproduktion steht also im engen Zusammenhang mit der Fleischindustrie.
Tierbabys auf dem Teller
Kein Tier, welches für den Fleischkonsum geschlachtet wird, erreicht auch nur ein Sechstel seiner natürlichen Lebenserwartung. Fast alle werden getötet, noch bevor sie überhaupt ausgewachsen sind.
Kälbchen werden bereits im Alter von drei bis sechs Monaten geschlachtet – es handelt sich also um Tierbabys! Die natürliche Lebenserwartung von Rindern würde bei etwa 25 bis 30 Jahren liegen, manche werden sogar noch deutlich älter.
Milch macht krank
Der Mensch ist das einzige Lebewesen der Erde, das die Milch einer anderen Spezies trinkt. Zudem ist Milch Säuglingsnahrung: Außer dem Menschen trinkt keine anderes Lebewesen nach dem Säuglingsalter Milch. Dabei vertragen viele Menschen Milch gar nicht.
Kuhmilch ist den Ernährungsbedürfnissen von Kälbern angepasst, die vier Mägen haben und innerhalb von Monaten Hunderte von Pfund zunehmen. Doch in der Milchindustrie werden die Kälber ihren Müttern einen Tag nach der Geburt weggenommen. Und die Menschen trinken die artfremde Kuh-Muttermilch und werden krank.
Laktoseintoleranz: Von Verdauungsbeschwerden bis Migräne
Jeder siebte Deutsche leidet an Laktose-Intoleranz – oft ohne es zu wissen. Bei Laktose-Intoleranz ist der Körper ist nicht in der Lage, das Verdauungsenzyms Laktase zu bilden, das für die Verarbeitung der Milch im Körper zuständig ist. Diese Milchunverträglichkeit ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien und im Grunde eine natürliche Reaktion des Körpers gegen den unnatürlichen Milchkonsum. Die Symptome sind Durchfall, Blähungen, Migräne, chronische Nasen- und Stirnhöhlenbeschwerden, Mandelentzündungen, Ekzeme, Geschwüre, Asthma, Hyperaktivität und Depressionen.
Milch als Allergieauslöser
Etwa zwei bis drei Prozent aller Erwachsenen haben eine Milcheiweiß-Allergie ebenfalls meist ohne es zu wissen. So leiden sie jahrelang unter Haut- und Kreislaufbeschwerden oder Verdauungsproblemen, weil sie manche in Milch enthaltenen Proteine, vor allem das Kasein, nicht verarbeiten können.
Sogar Autismus oder Schizophrenie bei Kindern könnte Studien zufolge mit der Unfähigkeit des Körpers, das Milchprotein Kasein zu verdauen, in Zusammenhang stehen. Denn: Bei achtzig Prozent der Kinder verringerten sich die Symptome oder verschwanden ganz, nachdem sie eine milchfreie Diät bekamen.
Pickel, Akne und Neurodermitis durch Milch
Immer mehr Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Fett, das tierische Protein, der Zucker und die Hormone in Milch, die Haut irritieren und Verursacher unreiner Haut sein können.
Eine klinische Studie an 1.088 Teenagern im Alter über 10 Jahren zeigte, dass Milch ein wesentlicher Verursacher von Akne ist. Die Akne ging zurück, als die Jugendlichen ihren Milchkonsum reduzierten.
Neurodermitis ist häufig eine allergische Reaktion auf Milch: Milch-Allergie gilt bei Neurodermitis sogar als der wichtigste Auslöser und kann die Hautkrankheit weiter verschlimmern.
Milchkonsum fördert Herz-Kreislauferkrankungen
Doch auch für die Menschen, Laktose und Milcheiweiß vertragen, ist Milch keineswegs gesund. Milchprodukte stecken nämlich voller gesättigter Fettsäuren und Cholesterin. Aktuelle wissenschaftliche Studien weisen einen Zusammenhang von Milchkonsum und Fettleibigkeit und Herz-Kreislauferkrankungen, der Todesursache Nummer 1, nach.
Von wegen gut für die Knochen: Milch entzieht dem Körper Calcium
Entgegen vollmundigen Werbeslogans ist Milch auch nicht gut für die Knochen: Aufgrund des hohen Proteingehalts, der zu einem Calciumabbau in den Knochen führt, können Milchprodukte Osteoporose verursachen – und nicht etwa verhindern. Dies beweist eine Studie der Universität Harvard, an der mehr als 75 000 Frauen über einen Zeitraum von 12 Jahren teilnahmen. Dagegen vermindert eine pflanzenbetonte Ernährung das Risiko von Knochenbrüchen.
Milchkonsum und Diabetes
Studien weisen einen starken Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und dem Vorkommen von insulinabhängiger Diabetes nach. Grund ist ein bestimmtes Milchprotein, das eine Autoimmunreaktion auslöst, wodurch die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Dagegen zeigt eine hohe Aufnahme pflanzlicher Proteine und Fette pflanzlichen Ursprungs einen Schutzeffekt gegen Diabetes Typ-2.
Hoher Milchkonsum fördert Eierstockkrebs, Brust- und Prostatakrebs
Studien weisen einen Zusammenhang von Eierstockkrebs und dem Konsum von Milchprodukten nach: Im Körper wird der Milchzucker in eine andere Zuckerart, Galaktose, aufgespalten. Zuviel Milch kann die Fähigkeit der Enzyme zur Spaltung von Galaktose übersteigen, was einen negativen Einfluss auf die Eierstöcke der Frau nimmt.
Brust- und Prostatakrebs hängen Studien zufolge zumindest teilweise mit einer erhöhten Menge einer Substanz namens Insulinähnlicher Wachstumsfaktor (IGF-I) zusammen. IGF-I findet sich in Kuhmilch. Regelmäßige Milchtrinker haben erhöhte Mengen IGF-I im Blut.
Pestizide, Hormone, Antibiotika
Milchprodukte kommen zum allergrößten Teil aus der Massentierhaltung. Der Einsatz von Hormonen und Antibiotika ist hier an der Tagesordnung. Synthetische Hormone, wie beispielsweise dass Rinder-Wachstumshormon BGH, werden bei Milchkühen weit verbreitet angewendet, um die Milchproduktion zu erhöhen. Spuren von Hormonen und Antibiotika wurden in Milchproben und anderen Milchprodukten gefunden. Hinzu kommt, dass das Futter in der Massentierhaltung in der Regel mit Pestiziden belastet ist, außerdem landet immer öfter Genmais in den Futtertrögen.
Tun Sie Ihrer Gesundheit und den Tieren etwas Gutes!
Die beste Möglichkeit, gesund zu bleiben und Kühe vor dem Elend der Massentierhaltung zu bewahren, ist, keine Milchprodukte zu kaufen.
Längst gibt es eine riesengroße Palette an gesunden und leckeren Alternativen: Soja-, Hafer-, Dinkel-, Reis- oder Kokosmilch, Soja- und Hafersahne, Soja-Joghurts und Puddingcremes, sogar Eis und »Käse« ohne Kuh-Milch. Kochen Sie statt mit Butter und Sahne mit Olivenöl – das ist ganz nebenbei auch gut für den Cholesterinspiegel. Und als schmackhafte Alternative zu Käse gibt es eine Vielzahl leckerer rein pflanzlicher Brotaufstriche.